Hochschuldozierende entwerfen gemeinsam Unterrichtskonzepte
Nach einer Online-Auftaktveranstaltung am Abend des 12. Oktobers trafen sich vom 14. bis zum 16. Oktober 22 Teilnehmende an der Universität Fukushima, um ihre bisherige Unterrichtspraxis zu reflektieren, gemeinsam inhalts- und handlungsorientierte Unterrichtskonzepte zu entwickeln und sich darüber auszutauschen, wie relevante Inhalte gemeinsam mit Sprache vermittelt werden können. Beim aufgabenbasierten Unterricht sollen Lernende durch komplexe Materialien zur kollaborativen Wissensproduktion motiviert werden und selbstständig lernen. Das Vertrauen der Lernenden in die eigenen Sprachkompetenzen soll dabei gestärkt werden.
Während des DAAD-Fachseminars tauschten sich die Teilnehmenden in sechs Vorträgen und zwei Gruppen-Workshops intensiv über die Gestaltungsmöglichkeiten des inhalts- und handlungsorientierten Unterrichts aus. Die in „Workshop 1: Relevante Inhalte finden, Kurskonzepte erstellen“ und „Workshop 2: Leistungsbewertung im handlungsorientierten Unterricht“ erarbeiteten Inhalte wurden schließlich präsentiert und diskutiert. Die Unterrichtsentwürfe der fünf verschiedenen Arbeitsgruppen gaben einen Einblick in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des inhalts- und handlungsorientierten Unterrichts. Die Konzepte erstreckten sich über die Themenbereiche Identität und Sustainable Development Goals, die Vorbereitung von Bewerbungsgesprächen, den Umgang mit Tabuthemen sowie das Thema Familie im Wandel. Der Bezug zur Lebensrealität der Lernenden sowie eigenständiges Arbeiten standen im Vordergrund. Die vorgestellten und erarbeiteten Konzepte für den inhalts- und handlungsorientierten Unterricht waren für viele der Teilnehmenden horizonterweiternd und viele merkten an, diese in ihre eigene Lehre implementieren zu wollen.
Eine ausführliche Dokumentation des Fachseminars und seiner Ergebnisse ist als Themenheft des „LeRuBri – Zeitschrift für Lehrende in Japan“ geplant, das voraussichtlich im August 2023 erscheinen wird.
Abgerundet wurde das Fachprogramm durch einen Vortrag zum Thema „Studies of Environmental Activity in Fukushima“ von Professor Kenji Nanba, Leiter des Institute of Environmental Radioactivity der Universität Fukushima.
Das Fachseminar wurde von der DAAD-Lektorin z.b.V. in Tokyo, Frau Dr. Manuela Sato-Prinz, gemeinschaftlich mit den Hochschuldozierenden Herrn Cezar Constantinescu (Meiji-Gakuin-Universität), Frau Prof. Martina Gunske von Kölln (Universität Fukushima), Frau Prof. Dr. Maria Gabriela Schmidt (Nihon-Universität) und Frau Nancy Yanagita (Sophia-Universität) organisiert und durch Herrn Julian Witzorky (Praktikant der DAAD-Außenstelle Tokyo und des DWIH Tokyo) unterstützt. Es war Teil des Fortbildungsangebots im DAAD-Ortslektorenprogramm in Japan. Das Ortslektorenprogramm richtet sich an muttersprachliche Lehrkräfte im Bereich Deutsch/Germanistik/Deutschlandstudien an Japans Hochschulen.
Lehren auch Sie Deutsch als Fremdsprache als muttersprachliche Lehrkraft an einer japanischen Universität? Dann nehmen wir Sie gern ins Programm auf! Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: lekt@daadjp.com
Text: Julian Witzorky